Ein Unfall ist schnell passiert
Die Kollision zwischen Hund und Straßenverkehr ist beispielsweise stets ein Fall für sofortige Vorstellung in einer Klinik, selbst, wenn auf den ersten Blick keine Knochenbrüche oder blutende Wunden ersichtlich sind. Hirnverletzungen, innere Blutungen und so weiter – solche Krankheitsbilder erkennt der Laie nicht, die Situation muss aber ohne Frage abgeklärt werden. Hier reden wir von vielleicht lebensgefährlichen Traumata, die, bleiben sie unbehandelt, nicht mehr behandelt werden können. Ein naher Tierarzt mit Röntgen und Ultraschall Geräten, am besten aber die nächste Tierklinik ist hier ohne Aufschub aufzusuchen.
Raufereien mit anderen Hunden sind auch keine Seltenheit – und aus dem Spiel wird manchmal auch ernst. Gerät Ihr Hund in eine Auseinandersetzung und trägt Bisswunden davon, ist Behandlung in Eigenregie ein gefährliches Pflaster. Größere, blutende Wunden müssen fachmännisch desinfiziert und genäht werden – außerdem muss abgeklärt werden, ob eine Ansteckung mit Krankheiten erfolgt sein könnte. Halten Sie sich selbst an Leinenpflicht und eventuelle Maulkorbregeln – und meiden Sie Parks und Anlagen, in denen andere, Ihnen unbekannte Hundebesitzer gegen diese Regeln verstoßen. Besteht nach einem Kampf mit einem fremden Hund nur der Hauch eines Zweifels, ob alles glimpflich ausgegangen ist, müssen Sie mit Ihrem Schatz den Tierarzt aufsuchen.
Verletzungen durch Umwelteinflüsse
Dornen und Splitter sind ein weiteres Kapitel, mit dem jeder Hund im Laufe seines Lebens einmal konfrontiert wird. Rosen und andere Dorn-Gewächse im Garten können beim Tollen schon einmal im Weg sein. Stöckchen tragen lieben manche Hunde heiß und innig – und leider haben Stöcke auch Splitter, die zum Beispiel im Maul für Verletzungen sorgen. Glasscherben, winzig klein auf dem Weg im Park – die Liste der Möglichkeiten ist lang. Deswegen ist es wichtig, regelmäßig Pfoten, Maul und Körper nach Verletzungen und Fremdkörpern abzusuchen. Sind Sie sicher, diese einfach und vollständig entfernen zu können, desinfizieren Sie die betroffene Stelle und verwenden danach ein Mittel zur Wundheilung. Hat sich allerdings schon Eiter gebildet, ist ein Fremdkörper tief in die Haut eingedrungen oder hat sich sehr verhakt, ist auch hier der Fachmann aufzusuchen. Zeigen sich nach mehreren Tagen der Behandlung mit einem Wundspray oder einer Salbe keine Besserungen, könnten sich Reste eines Splitters oder eine winzige Scherbe noch in der Wunde befinden. Gehen Sie auch in diesem Fall lieber zum Tierarzt Ihres Vertrauens. Kommt es zu einem Streit mit einer Katze, kann deren Biss oder Krallenspur sich schlimm entzünden. Auch die Gefahr von Ansteckung mit Krankheiten ist gegeben. Bleibt sogar eine Kralle der Katze stecken, entfernen Sie diese, versorgen die Wunde mit einem Balsam, kontrollieren Sie aber achtsam, ob sich etwas rötet, die Stelle anschwillt oder sich Eiter bildet. Hier endet dann Ihr eigener Handlungsspielraum.
Vorsicht bei Verletzungen am Auge
Befindet sich ein Kratzer, ein Riss oder gar ein Fremdkörper im Auge, ist Vorsicht geboten. Ein Dorn im Auge sollte nur vom Mediziner entfernt werden; er weiß auch am besten, wie die Verletzung hinterher zu behandeln ist. Im schlimmsten Fall könnte Ihr Hund durch zu viel Eigeninitiative sein Augenlicht einbüßen. Zu langes Abwarten ist auch nicht gut. Ein Haar, ein Grashalm oder kleinere Schmutzkörner spülen Sie mit Wasser und einem Augenpflegemittel heraus – Kontrolle muss dann sein, wenn der Hund „weint“ oder dauerhaft zwinkert beziehungsweise das Auge nicht öffnet und seinen Kopf reibt (mit der Pfote, an Kissen oder im Körbchen…).
Kleinere Kratzer, Insektenbisse und –Stiche behandeln Sie selbst – doch sparen Sie nicht an der falschen Stelle, wenn Sie sich unsicher sind, was gut für Ihren Hund ist, und was nicht.
Manche Verletzungen beim Hund können Sie getrost selbst behandeln. Doch Leichtsinn oder falsche Sparsamkeit sind zum Wohl des Tieres nicht ratsam.