Allgemeines zum Thema Augenpflege
Trockene Heizungsluft mögen Menschenaugen genauso wenig, wie Hundeaugen. Der Kuschelplatz vom Vierbeiner ist also im Winter direkt vor der Heizung zwar gut gemeint und sicher auch wohlig warm gewählt – doch könnte es sein, dass die Heizungsluft für trockene Augen (und natürlich auch Nasenschleimhäute!) sorgt, die dann tränen, brennen und somit unnötige Beschwerden für das Tier darstellen. Das gleiche gilt für Zugluft – etwa in einem fahrenden Auto mit offenen Fenstern. Anfällige Tiere fangen sich hier sofort eine schmerzhafte Bindehautentzündung ein.
Dass sich nach einem längeren Schläfchen, vor allem am Morgen, verkrustete Stellen in den Augenwinkeln befinden, ist völlig normal. Auch dieses Phänomen kennen die Menschen von sich selbst. Es tritt einmal mehr und einmal weniger auf – je nach Rasse, Gewohnheiten oder eben Schlafplatz und sogar Wetter. In Blütenstaub-Phasen leiden Hunde zum Beispiel ebenso wie Menschen; dann muss die Augenpflege eben etwas intensiver betrieben werden.
In der Regel sind kleinere Hunde von Augenproblemen häufiger betroffen, als größere – das liegt an ihrer Körperhöhe, die einfach näher an Staub, Schmutz und sonstigen Dingen, die auf dem Boden herumwirbeln, gelegen sind. Bei Rassen mit einem verkümmerten Augen-Nasen-Kanal kommt es zudem zu verstärkten Problemen, worüber sich der Halter am besten vor der Anschaffung eines entsprechenden Hundes informieren sollte.
Für die Augenpflege, die über das schnelle Entfernen einer kleinen Verkrustung hinausgeht, sollte ein nicht brennendes Augenpflegemittel verwendet werden, in welchem heilende und beruhigende Stoffe enthalten sind, die das Auge nicht austrocknen. Wie bei vielen anderen Mitteln für die Hundepflege ist Aloe Vera ein von Veterinären empfohlener Wirkstoff. Meersalz, bei menschlichen Produkten zum Beispiel aus dem Nasenspray bekannt, ist ebenfalls ein probater Inhaltsstoff. Augenpflege Produkte sollten frei von Chemie und Konservierungsstoffen sein. Die frühe Gewöhnung an das Hantieren am Auge (verbunden mit Liebe, Lob und Leckerli!) mit den üblichen Hilfsmitteln (nicht fusselndes, weiches Tuch, Wattepad etc.) erleichtert Ihnen als Halter die Pflicht, macht es aber auch dem Tierarzt einfacher, im Ernstfall eingreifen zu können.
Verfärbtes Fell im Augenbereich
Hunde, die oft tränende Augen und dadurch auch Verkrustungen ums Auge herum haben, zeigen um den inneren Augenwinkel herum oft verfärbtes Fell. Das sieht nicht schön aus, was ein Grund ist, das Tier so oft es geht von den Krusten und schleimigen Ausflüssen aus dem Auge zu befreien. Besonders bei weißem Fell sind die „Augenränder“ dann ein optischer Störfaktor. Durch die regelmäßige Augenpflege verbleiben die Tränenflüssigkeit und die Krusten nicht so lange auf dem Fell – so reduziert man die Farbänderungen im Fell schon von Natur aus. Hier gibt es allerdings auch noch die Option, das Futter umzustellen: Enthält dieses keine Karotten, Rote Beete oder andere recht farbintensive Bestandteile, wirken sich die Rückstände am Auge auch nicht in dem Maße auf das helle Fell aus.
Das einfachste Mittel, um verfärbtes Fell in der Augenpartie zu vermeiden, es gar nicht erst zu lang wachsen zu lassen: Wo kaum lange Haare sind, hängt sich weder Tränenflüssigkeit noch Verkrustung ein – so kann hier auch nichts verfärben. Ohnehin sollte ein Hundehalter besonders bei langhaarigen Rassen darauf achten, dass die Haare am Auge möglichst kurz sind und die Sicht nicht beeinträchtigen beziehungsweise die Fellhaare im Auge landen. Wer sich in dieser sensiblen Region selbst nicht an Schere und Co. herantraut, findet einen Hundefriseur, der epiliert, schneidet oder trimmt. Lange Hundeponys (-> zum Beispiel beim Yorkshire) werden mit einem Zöpfchen gebändigt, wann immer es möglich ist. Ein klares Verbot gilt für kosmetische Produkte, wie Haarfärbemittel, Bleichstoffe und ähnliches!
Krankheiten am Auge
Wie bereits erwähnt: Das kleine Krümelchen, an dem vielleicht auch noch feuchte Bestandteile zu finden sind, ist am Morgen und auch zwischendurch einmal völlig normal. Zeigt der Hund aber
- vermehrtes Zwinkern
- dauerndes Tränen eines oder beider Augen
- eitrigen Ausfluss
- Reiben (an Decken, Kissen, Möbeln) oder Kratzen
oder kann er die Augen nicht richtig offen halten, sind dies einzeln oder in Kombination Anzeichen für eine Augenerkrankung. Hinzu kommen oft Symptome wie
- Reizbarkeit
- Appetitlosigkeit
- Phlegmatie
- Jammern oder Winseln aufgrund von Schmerzen
hinzu. Das Tier lässt sich eventuell auch von vertrauten Personen plötzlich nicht mehr anfassen. Bemerken Sie als Hundehalter solche Anzeichen; hilft kein Reinigen und kein Pflegen; dann muss unbedingt der Tierarzt aufgesucht werden. Von der Allergie bis zu schweren inneren Erkrankungen kann den Symptomen am Auge alles zugrundeliegen. Ebenfalls sofort zum Tierarzt müssen Sie, wenn Sie bei der täglichen Augenpflege und damit verbundenen Kontrolle
- eine Verletzung
- einen Fremdkörper gleich welcher Art
- einen Bluterguss oder eine Schwellung
- eine Trübung
oder unnatürlich erweiterte beziehungsweise unterschiedlich große Pupillen feststellen. Hantieren Sie keinesfalls mit Hausmittelchen, menschlichen Medikamenten oder unterlassen Sie einen umgehenden Tierarztbesuch. Sie riskieren unter Umständen das Augenlicht Ihres Hundes oder laufen Gefahr, eine andere, ernste Erkrankung nicht diagnostiziert und damit auch rechtzeitig behandelt zu bekommen.