Der Darm und seine Aufgaben
Die Hauptaufgabe des Darmes ist natürlich die Verdauung und ohne ihn würden wir und unsere Vierbeiner einfach verhungern. Dort wird nämlich der angedaute Mageninhalt weiter aufgespalten, sodass der Hund Nährstoffe und Flüssigkeit aus der Nahrung in den Organismus aufnehmen kann. Doch der Darm dient nicht nur dazu Nährstoffe aufzunehmen, sondern er ist auch am Abtransport von Stoffwechselprodukten aus dem Körper beteiligt. So werden beispielsweise „Abfallprodukte“ der Leber über die Galle in den Verdauungskanal abgegeben und mit dem Kot eliminiert.
Diese beiden Aufgaben sind den Meisten durchaus bekannt, aber wussten Sie, dass die Darmschleimhaut auch eine entscheidende Rolle in der Immunabwehr übernimmt? Im sogenannten darmassoziierten Immunsystem befinden sich nämlich etwa 2/3 aller Antikörper-produzierenden Zellen.
All das schafft der Darm aber nicht alleine, sonder er bekommt Hilfe durch unzählige Millionen von Bakterien, die vorwiegend den Dickdarm besiedeln – auch Darmflora oder -Darmmikrobiom genannt. Ohne sie könnten wir und unsere Hunde z.B. keine Ballaststoffe abbauen beziehungsweise verstoffwechseln. Zusätzlich dazu stellen die Bakterien dort lebenswichtige Vitamine und Hormone für den Körper her und „trainieren“ das Immunsystem. Mittlerweile haben Studien und Untersuchungen gezeigt, dass die Organismen im Darm nicht nur Verdauungshelfer sind, sondern die Gesundheit der Hunde in einem deutlich höherem Maß beeinflussen wie bisher vermutet.
Wenn der Darm aus dem Gleichgewicht gerät
Ein gesunder Darm und eine intakte Darmflora ist also nicht nur für einen gute Verdauung wichtig, sondern sorgt auch dafür, dass der Hund fit und gesund bleibt. Doch sehr schnell ist das sensible Gleichgewicht der Darmbakterien z.B. durch Stress, Krankheiten, Medikamente oder falsche Ernährung gestört. Die „bösen“ Bakterien nehmen Überhand und verdrängen zunehmend die lebensnotwendigen guten Mikroorganismen– man spricht dann von einer Fehlbesiedlung. Die Folge können unter anderem Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfälle oder Verdauungsstörungen sein.
Wie Sie den Darm Ihres Hundes gesund halten
Wenig überraschend spielt bei der Darmgesundheit die Ernährung des Hundes eine entscheidende Rolle. Neben einer ausgewogenen und gesunden Ernährung, können bestimmte Zutaten und Nahrungsbestandteile die Darmflora und damit die Verdauung positiv beeinflussen und Fehlbesiedlungen vorbeugen.
Einer dieser wichtigen Nahrungsbestandteile sind die sogenannten Ballaststoffe. Dabei handelt es sich um weitestgehend unverdauliche Bestandteile vorwiegend pflanzlicher Lebensmittel (z.B. Getreide, Obst, Gemüse), die in lösliche und unlösliche Ballaststoffe unterteilt werden können. Die löslichen Ballaststoffe wie z.B. Inulin oder Pektin dienen den guten Darmbakterien als „Futter“ und werden deshalb auch als Präbiotika bezeichnet. Die wasserunlöslichen Ballaststoffe (z.B. Cellulose) fördern hingegen die Darmperistaltik beim Hund und sorgen so dafür, dass der Nahrungsbrei nicht zu lange im Verdauungskanal verweilt und leichter ausgeschieden werden kann.Bei der Ernährung Ihres Hundes sollten Sie also auf einen ausreichend hohen Gehalt an Ballaststoffen achten. Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an Ballaststoffen sind beispielsweise Äpfel, Karotten, Fenchel, Kartoffel, Flohsamen, Topinambur oder Hafer.Neben den Präbiotika, die das Wachstum der nützlichen Darmbakterien fördern, kommen auch immer häufiger die sogenannten Probiotika zum Einsatz. Die Probiotika enthalten bereits lebensfähige, wertvolle Mikroorganismen. Beim Hund eignen sich vor allem die Bakterienstämme Enterococcus faecium und Lactobacillus acidophilus als Probiotika.